Mittwoch, 29. September 2010

18:50

Er sitzt auf dem Stuhl und denkt nur an das eine. Er kann es einfach nicht begreifen, warum sieht sie es nicht ein?
Er steht auf, geht zum Tisch und das Spiel beginnt. Er kann sich nicht konzentrieren.
7:8.
Er muss noch einen Punkt machen um ins Finale zu kommen.
8:8
Geschafft.

Wenige Minuten später steht er im Finale. Es geht darum, den Titel zu verteidigen, aber er versaut es, 3:10 verloren, was ein Mist! Er gratuliert den Anderen und verlässt den Raum.

Dienstag, 28. September 2010

21:13

Er fragt sich nur eins und das ist, warum alles so kommen musste.
Hatte er das wirklich verdient?
Manche Dinge stimmten, aber man sollte den Mensch nehmen, wie er ist, nicht wie man ihn braucht!

Montag, 27. September 2010

10:45

Er sitzt da, den Blick auf die Tafel gerichtet. Er darf bloß nicht nach rechts schauen. Er kann einfach nicht verstehen, wie man sich so verhalten kann, auf ein Gymnasium wechseln und dann sowas?  Das geht einfach nicht zusammen, dann hätte man lieber eine Haupt- oder vielleicht Realschule wählen sollen. Der Lehrer schaut ihn an. Er dachte wohl, dass er daran beteiligt war. Er hört seinen Namen. Er hat keine Ahnung was er antworten soll. Er versteht dieses Thema einfach nicht. Er tut so als ob er überlegen würde und hofft dass er einen anderen Name sagt.
'Natalie?'
Er hat nochmal Glück gehabt, aber der Eindruck bei diesem Lehrer ist dann wohl auch versaut, den muss er sich erstmal wieder aufbauen.
Stundenende.
Eigentlich freut er sich immer, aber wenn er an die kommende Stunde denkt, in der es genauso laufen wird, würde er am liebsten gehen.

Nach den letzten beiden Stunden geht er direkt zu seinem Fahrrad und fährt mit seiner netten Begleitung nachhause, hier hat er jemanden gefunden, mit dem er sich wirklich gut versteht.
Er denkt nach über das was man gegen diese Unterrichtsstunden tun kann. Ihm fällt etwas ein, es muss klappen denkt er, noch denkt er dies, bald wird er umgestimmt werden..

Samstag, 25. September 2010

5:30

War er nicht vor kurzem erst nach Hause gekommen und hatte sich ins Bett gelegt? Wie kommt es dann, dass er sich nach so kurzer Zeit ausgeschlafen fühlt und ohne Wecker oder ohne ein anders Geräusch aufgewacht ist?
Er fühlte sich verwirrt, in letzter Zeit kam es öfter vor, dass er ohne einen Grund einfach aufwacht, obwohl er eigentlich noch hätte müde sein müssen und sich wie ausgeschlafen fühlt.
Diesmal hielt dieser Zustand nicht allzu lange an. Wenige Minuten Später war er schon wieder in seinen Träumen versunken, er träumte von seinem Handy, komische Vorstellung.

Als er gegen 11:10 schließlich aufwacht und mit dem Gedanken spielte, ausgeschlafen zu sein, dachte er an seinen Traum. Er griff zu seinem Handy. "2 neue Nachrichten". Die letzten 39 von gestern waren auch nicht auffindbar, so beschloss er alle seine Nachrichten durchzugehen und nach den neuen zu suchen, vielleicht mögen sie wirklich, irgendwo verborgen zwischen den alten Nachrichten liegen, wie sie es ihm gestern zu erklären versuchte.

Nach geschätzten 300 Nachrichten gab er es auf. Er war an einem Punkt angelangt, wo er spürte, dass er nicht weitersuchen sollte, weil er sie nie finden würde. Das lesen der Nachrichten die er damals empfangen hatte lies ihn nachdenklich werden. Er hatte eine Idee. Er fand sie perfekt, um aus seinem jetzigen Lebenspunkt rauszukommen und einen Fortschritt zu machen. Noch dachte er es würde klappen, noch, bald würde er sich nicht mehr sicher sein, bald...

Mittwoch, 22. September 2010

16:30

Er dreht die kleine Schraube auf, lässt die Luft in den Ballon entweichen. Er atmet tief ein und aus.

Als er wieder zu sich kommt fühlt er sich wie neu geboren. Diesen Schub brauchte er, nach den ganzen Stressigen Tagen. Er hat in den letzten Tagen viel erlebt unter anderem aber auch einen Entschluss gemacht, das zu tun, was er für richtig hält, ob andere es verstehen mögen oder nicht. Er denkt an die vielen Zeilen, welche er bis zum nächsten Tag noch zu erledigen hat. Er hat überhaupt keine Motivation, doch er setzt sich an den Tisch und fängt an.
Die Zeilen sind sehr zäh und es kommt ihm vor als ob er überhaupt nicht voran kommt.

Eine halbe Stunde später hat er fast alles fertig, er setzt sich an seinen Laptop, legt die CD ein und wartet. Er möchte noch ein paar Vokabeln lernen, damit die anstehende Klausur nicht völlig versaut wird. Er hat Hoffnung, noch hat er sie, bald wird er schon merken...

Sonntag, 19. September 2010

Er sitzt an seinem Schreibtisch, hört Lieder, welche er seit mehreren Monaten nicht mehr gehört hat. Er schreibt mit seinen beiden liebsten Personen und genießt diese Zeit. Eröffnet einen Ordner. Diese Zeit. Einfach wunderbar, wie gerne er jetzt dort wäre, jetzt dieses Geräusch hören könnte. Bei einem Bild bleibt er stehen. wie ist es bloß entstanden? Er lässt seine Gedanken schweifen. Dieses Leben und doch diese Stille in diesem Bild faszinieren ihn. Er bekommt eine Idee, nimmt sich ein Blatt Papier und schreibt all sein Gedanken darauf. Er wird es nicht verwirklichen können denkt er, noch denkt er dies, bald wird er sich wundern.

Mittwoch, 15. September 2010

18:53

Er hört die schweren Stiefel auf den Boden Stampfen. Er spürt das Adrenalin in seinem Körper. Langsam kommt er der nächsten Kupplung entgegen. 'Sehr gut, keine Dreher!', schreit er ohne darüber nachzudenken was er eigentlich sagt.
Er läuft, seine Hände werden heißer durch die Reibung des Schlauches. Er läuft so schnell er kann. 'Zieh'!', ruft er dem letzten Mann zu. Dieser lehnt sich mit voller Kraft in den Schlauch.
Er sprintet zur Gruppe, stellt sich auf und hebt den rechten Arm in die Luft. 'Fertig!'
49 Sekunden. Eine gute Zeit!

Kurz nach diesem Lauf noch einmal 20 Liegestütz und es geht zurück auf die Wache, umziehen, Besprechung und dann ab nachhause.
Zuhause angekommen, lässt er sich auf das Sofa fallen, schreibt diese Zeilen und genießt die Ruhe, die Entspannung. Warum es heute so anstrengend war weiß er nicht, noch nicht, bald wird es ihm klar werden.

Dienstag, 14. September 2010

6:51

Er öffnet die Augen, hat ein ungutes Gefühl. Er schaut auf die Uhr. 6:51. Eigentlich hätte er vor einer guten Stunde bereits aufstehen sollen. Er steht schnell auf, macht sich fertig für die Schule und geht zum Bus. Er ist erstaunt, dass er diesen noch erreicht.

In der Schule angekommen, ist er sehr müde, er fühlt sich als hätte er nicht genügend geschlafen. Im Gegenteil, er hat eher zu viel geschlafen.

Erste Stunde: Englisch. Er sitzt da, versteht was der Lehrer von ihm will, aber antwortet nicht.
Er sitzt alle 9 Stunden ab, sagt aber nur wenig. Es geht ihm nicht gut.
Als er von der Schule nachhause kommt geht er direkt weiter auf den Tennis-Court um zu trainieren.
Er hat nicht wirklich Lust, es geht ihm immernoch nicht sehr gut.
Später geht er nachhause und dann auch schon ziemlich bald eine Abendrunde mit dem Hund. Es wird schon langsam dunkel, als er auf das kalte, menschenleere Feld kommt. In der Ferne steigt Nebel auf. Er läuft langsam. Der Hund zieht heute nicht so stark an der Leine wie an anderen Tagen.

Er läuft die abendliche Runde zu Ende, kommt zuhause an und setzt sich direkt an die Arbeit, irgendwann musste er schließlich fertig werden. Sobal er fertig wäre, würde er die Geschichte weiter bearbeiten. Noch war ENEMY nicht wirklich reizvoll und das würde sicherlich so bleiben, dachte er, noch dachte er dies, bald würde er vom Gegenteil überzeugt sein.

Montag, 13. September 2010

19:20

Er nimmt das Lederhalsband, legt es um den von dickem Fell bedecken Hals und leg die Leine an. "Komm!"
Er läuft die Straße entlang bis zum Feld, er genießt den Ausblick auf den Sonnenuntergang mit kurzen Blicken. 'Wie schön es wäre.', denkt er sich. Der Hund zieht an der Leine, sodass seine Gedanken und der Genuss des Himmels abruppt beendet werden. Mit weiteren kuren Blicken versucht er den Untergang zu genießen, doch es gelingt ihm nicht.
Wieder zuhause angekommen, wechselt er zum wiederholten mal, das Wasser aus dem Trinknapf und hofft, dass der 'kleine' Vierbeiner etwas trinkt. 'Vielleicht hat er einfach keine Lust.', sind seine Gedanken.
Er setzt sich in sein Zimmer und überlegt was er als nächstes tun könnte. Langeweile. Er denkt an einen Sommerspaziergang, es wird schon dunkel, ist aber immernoch angenehm warm, so wie er es mag. Er lässt seine Gedanken schweifen.
Er schaut auf die Uhr. 20:20 So spät schon, er hatte noch viel zu tun, er werde sich mal lieber an die Arbeit machen, dann schafft er es noch, noch denkt er er könne es schaffen, noch.

Freitag, 10. September 2010

16:03

Er sitzt auf einem braunen Lederstuhl, hat einen Umhang umgelegt und starrt sein Gesicht im Spiegel an. Die nette Dame, die ihm die Haare schneidet ist sehr konzentriert.
Kurze Zeit später steht er mit neuer Frisur auf der Straße, er mag das Gefühl, sich nach dem Frisörbesuch durch die Haare zu fassen und zu spüren, wie seine Haare sich verändert haben. Er setzt sich auf seinen Roller und fährt zur Tankstelle. Das Benzin ist schon wieder teurer geworden, aber dies störte ihn nicht wirklich, eigentlich achtete er nicht auf den Preis. Er tankte seinen Roller randvoll und fuhr dann nach hause. Dort ruhte er sich erst ein wenig aus, langsam verstand er die Verbindungen des Buches mit seinem wahren Leben.

Später dachte er, er könnte noch ein wenig weiter lesen, und dies tat er dann auch.
Er las ein paar Kapitel und machte sich dann an den Fußboden seines Zimmers, dort konnte ein wenig aufgeräumt werden. Er räumte grob ein paar Dinge weg, als er das Wort 'ENEMY' las. Sollte er sich weiter darüber informieren? Eigentlich wollte er kein weiteres Buch anfangen zu lesen, doch er konnte sich nicht zurückhalten. Er nahm das Buch und fing an zu lesen. Er dachte, dass diese Buch ein guter Ausgleich sei, noch glaubte er dies, bald würde er sich wundern.

8:23

Er steigt in den Bus, setzt sich direkt auf den ersten freien Platz, schlägt sein Buch auf und fängt an zu lesen. Schon nach wenigen Zeilen ist er vertieft in sein Buch.
Er wunderte sich über die Route, welcher der Bus an diesem Tag fuhr. Am Steuer des Busses saß ein Inder, eigentlich hatte er ja keine Vorurteile, allerdings glaube er, dass dieser einfach keine Ahnung hatte wo er lang fahren sollte und einfach die ihm bekannten Haltestellen irgendwie abfuhr und schließlich am Bahnhof ankam.

Als er in die Bahn einstieg war er immernoch in sein Buch vertieft. Er wunderte sich über die vielen Namen, Marcell, Sabeth, Hanna, Joachim, Ivy. Das waren die einzigen welche er sich merken konnte.
Er überlegte, welche dieser Namen für ihn einen Sinn ergaben, warum er so sehr vertieft in dieses Buch war. Schnell wurde es ihm klar, endlich konnte er Licht ins Dunkel bringen.

3:46

Von einem durchgehenden lauten Geräusch wird er aus seinen Träumen gerissen. Er schaut auf die Uhr, 3:46. Das immer noch anhaltende Geräusch klingt unbekannt, langsam bekommt er Panik, was kann das sein, er steht auf, sucht nach der Quelle des Geräuschs.

Nach wenigen Augenblicken atmet er durch, er weiß was es ist, der Hamster rennt in seinem Laufrad, welches am Rand des Käfigs schleift. Er nimmt das Rad ab. Erst jetzt merkt er, dass es sehr kalt in seinem Zimmer ist und er schließlich nur in Boxer-Shorts da steht. Er geht zum Fenster und schließt es, mit einem lauten quietschen. Er legt sich wieder ins Bett und versucht zu schlafen, doch wie sooft lassen seine Gedanken ihn nicht in Ruhe, er entschließt sich noch ein paar Seiten in seinem Buch zu lesen.
Alles in diesem Buch erscheint ihm so unglaublich nah, als wäre er selbst in der Geschichte. Noch glaubt er es sei Zufall, bald würde er wissen, das alles Absicht war.

Donnerstag, 9. September 2010

20:40

Er saß auf seinem Roller, als er seinen Blick immer wieder auf den Spiegel richtete um die herannahenden Polizeifahrzeuge im Blick zu halten. Es konnte nicht sein, dass hinter ihm her waren, das wäre zu unwahrscheinlich, aber soweit dachte er nicht. Die Rote Ampel eben, war schließlich in seinen Augen noch gelb gewesen.
Er war gerade erst losgefahren, und wollte schnellstmöglich nachhause, als er auf die erste Ampel traf, sie zeigte schon rot, als er ankam und somit blieb er stehen, sein Blick ging nach rechts oben, auf das Rote Licht. Im Hintergrund sah er ein Fenster, jemand setzte sich gerade hin, dieses Profil, es kam ihm bekannt vor. Plötzlich der Schatten einer zweiten Person. Jetzt wurde ihm klar, wen er dort sah. Die Ampel schien Stundenlang auf Rot zu stehen, wenn er die Grün-Phase nicht bereits übersehen hatte. Er wartete immer noch. langsam standen immer mehr Autos hinter ihm, doch die Ampel wollte nicht grün werden.
Als diese dann endlich die Farbe wechselte, fuhr er schnell los, den Blick noch immer auf das Fenster gerichtet. Als er an die nächste Ampel kam, war diese gerade auf Gelb gewechselt und was er diesmal, warum auch immer nicht bemerkte, war das Polizei-Fahrzeug hinter ihm. Er gab Vollgas und fuhr über die bereits rote Ampel. Seine Gedanken waren ganz woanders, was man seine Fahrweise nicht anmerken konnte.
Erst, als er die Polizeisirenen hinter sich wahrnahm, wurde ihm klar, dass er die Rote Ampel direkt vor einem Polizeifahrzeug überquert hatte. Er fuhr anständig weiter, sein Herz klopfte.
Er fuhr die lange, gerade Straße nur mit den erlaubten 30 km/h und die Polizei wollte ihn nicht überholen, er fuhr schon fast auf dem Bürgersteig. Sie blieben hinter ihm. Er überlegt ob er anhalten solle, doch ihm wurde klar, dass falls sie ihn verfolgten, sie ihn dann sofort hätten. Er fuhr an der nächsten Kreuzung rechts. Danach fuhr er die gesamte Zeit so weit wie möglich am rechten Fahrbahnrand, die Polizei immer noch direkt hinter ihm. Er überlegte sich einen Weg, welchen er fahren könne, ohne dass die Polizei hinterherkommt.
Ihm fiel etwas ein, er fuhr die Straße bis zum Ende, an der Sporthalle vorbei bis ins Feld. Dort waren nach wenigen hundert Metern Pfosten auf dem Weg, welche ein Polizeifahrzeug unmöglich durchqueren konnte. Er fuhr weiter mit ca 30km/h durch das Feld. Kurz vor den Pfosten auf dem Weg, bremste er schlagartig, sodass sein Hinterrad blockierte und gab dann Vollgas um den Polizisten die erweiterte Verfolgung zu Fuß unmöglich zu machen. Er fuhr auf dem Feldweg mit ca 60km/h und dachte nicht daran zu Bremsen, 'bloß weg hier!'

Als er wieder zu sich kam hörte er lautes Hupen, er war tatsächlich so tief in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkt hatte, dass er an der auf Rot wechselnden Ampel stehen geblieben war, welche nun schon 'Grün' zeigte.
Er fuhr langsam los und wollte nur noch nachhause. Eigentlich war es gar nicht schlecht, dass er mal auf andere Gedanken kam, aber noch dachte er gar nicht soweit, noch war er ganz gelassen, doch das würde sich bald ändern.

8:15

Die kleine sehr zierlich aussehende Lehrerin steht an der front. Eigentlich hatte er keine Vorurteile an anderen Personen, aber bei dieser Frau schon, er hätte gedacht, dass sie sich nicht durchsetzten kann oder gar traut den Schülern die Anweisungen in einem Gehobenerem Ton zu geben.
Doch plötzlich erschrak er, wurde aus seinen Gedanken gerissen, da die Lehrerin in einem, vielleicht etwas hohem Ton, aber lautstark schrie. Sie konnte so einfach nicht weiterarbeiten, in einer Klasse, welche die ganze Zeit redet als wäre sie allein.
Es klingelte zur Pause, und die Schüler strömten wie üblich aus den Räumen.
Die Pausenhalle fülle sich in wenigen Sekunden mit Schülern und deren Lärm. Eben noch war alles still, jetzt war davon keine Spur mehr zu sehen. Er setzte sich zu ein paar Leuten aus seiner Klasse. Ein paar kamen nach ein paar Minuten wieder rein, hatten unnützes "Zeug geraucht und dachten jetzt, dass sie total toll seien", oder so ähnlich würde er dies nun beschreiben. Er konnte sich nicht vorstellen wie es ist, von etwas abhängig zu sein, noch konnte er es nicht, bald würde er es wissen.

Mittwoch, 8. September 2010

20:13

Gerade kommt er nachhause. Auf der Heimfahrt, war er wieder sooft in Gedanken vertieft. In den letzten Tagen weiß er einfach nicht mehr was mit ihm los ist, einerseits hat er sein Ziel klar vor Augen, andererseits, kann er meist nicht einmal klar denken.
Um endlich Klarheit zu schaffen war er draußen, ein bisschen im Feld, wenn er da so über die Wege fährt, fühlt alles sich leicht an, Problemlos. Er fühlt sich frei, als könne er tun was er will. Alles ist so nah, wenn er während der schnellen Fahrt einen Fehler macht, seine Gedanken nicht kontrolliert, kommt er vom Weg und rast mitten in die Büsche, aber das geschieht nicht. Er denkt nicht klar, seine Gedanken sind bei seinen Kapiteln, doch er fährt, als ob er sich voll konzentrieren würde. Ohne Fehler. 
Der Wind bläst durch das offen stehende Visier, er schließt es nicht, er genießt den kalten Luftzug und das Pfeifen des Windes. Er schaut zum Himmel, sieht die Wolken, wie sie ausseinander reißen nach dem starken Regen. 
Nach längerer Fahrt, entschloss er sich, nachhause zu fahren. Dort würde er versuchen weitere Kapitel zu lesen, um endlich einen Zusammenhang zu finden und Klarheit zu schaffen, er denkt, dass dies bald geschieht, noch denkt er dies, bald wird er es aufgeben. 

16:57

Er sitzt in seinem kleinen, stillen Zimmer, sein kleiner Hamster rennt im Käfig umher, alles ist sehr ruhig. Das quietschen des Hamster-Laufrades erweckt seine Aufmerksamkeit, er lässt seine Gedanken schweifen, dreht sich um. Sein Blick bleibt einige Minuten auf dem Hamsterkäfig. Das Rad dreht langsam aus, als ihm ein Gedanke kommt, er dreht sich blitzschnell um, schnappt sich ein Blatt Papier und schreibt. Die Wörter fliegen ihm durch den Kopf als hätte er ein Wörterbuch vor sich und würde es überfliegen.

Er schreibt einige Worte, steht von seinem Stuhl auf, geht zur Tür und nimmt seinen Stundenplan in die Hand. Hatte er nicht noch ein paar Hausaufgaben zu machen? Leider hatte er am heutigen Morgen mal wieder vergessen die anstehenden Hausaufgaben aufzuschreiben, und vergaß sie dann immer. Er setzte sich zurück an seinen Stuhl, nahm den Stift erneut in die Hand und versuchte seine Gedanken in den  Griff zu bekommen. Er schrieb, doch nichts wirklich sinnvolles kam zusammen, ein paar Wörter.

Was sollte er damit anfangen, langsam kam er zu sich, seine Gedanken ordneten sich und es war ihm als hätte er Stunden geschlafen. Sein erster Blick ging auf die Uhr, 17:08. Er hatte wenige Minuten gebraucht um diese Wörter zu schreiben, was sollten sie bedeuten?! Er versuchte einen Zusammenhang zu finden, noch suchte er, bald würde er es wissen.

9:15

Er sitzt, wie jeden Tag im Haus der Lehre, weiß nicht was er tun soll, der Lehrer steht vorn, vor der Tafel und redet wirres Zeug, die gesamte Klasse redet nur er nicht, er sitzt da, mit starrem Blick an die Wand. Seine Gedanken immer noch in den Kapiteln des letzten Abends. Ist er wirklich purer Zufall? War es vielleicht so, dass er genau jetzt dieses eine Buch lesen sollte und es mit den wahren Personen vergleichen? Eigentlich glaubte er nie an solche Sachen.

Es klingelt zur Pause, er geht schnellen Schrittes aus dem Klassenraum, Französisch mochte er noch nie.
Eigentlich hätte er sich jetzt auf die anstehende Stunde freuen sollen, aber er dachte nicht dran, es war kein Platz für andere Gedanken. Er setzte sich in die Pausenhalle und versuchte sich abzulenken, was ihm auch relativ schnell gelang.

Die restlichen Schulstunden versuchte er sogut wie möglich mitzuarbeiten, schließlich wollte er sich bessern, er wollte sein Abitur schaffen.

Dienstag, 7. September 2010

21:42

Er sitzt immer noch da, die Arme abgestüzt und den Kopf auf den Handinnenflächen liegend. Schlafen?! Das kommt nicht mehr infrage, er kann es nicht. Er weiß, dass er eigentlich ins Bett gehen , sein Buch lesen und endlich den Weg aus diesen Verwirrungen finden sollte, aber er tat es nicht, jetzt nicht und in einer halben Stunde nicht.
Er ist viel zu wach um zu schlafen, gar nicht müde, es ist als sein ihm soeben ein Gedankenblitz durch das gesamte Nervensystem gerast, er sitzt da, versucht die Gedanken zu ordnen. Unmöglich! Es ist zu viel. Vielleicht sollte er sich hinlegen und versuchen einzuschlafen, auch wenn es nicht möglich sein würde in diesem Zustand.
Er blieb einige weitere Minuten still sitzen und entschied sich dann, die nochimmer flackernde Bildröhre mit einem Drücken auf den roten Knopf abzuschalten und die Geschichte des Fabers weiterzulesen, vielleicht bringt es endlich Licht ins Dunkel seines Lebens, vielleicht merkt er dass es alles nur Zufall ist.
Er denkt alles wäre ein komischer Zufall, noch denkt er dies, bald wird er vom Gegenteil überzeugt sein.

21:07

Er liegt wie jeden Abend schon früh im Bett, die Bildröhre flackert am anderen Ende des Zimmers. Es läuft eine vollkommen unsinnige Sendung, eigentlich Komedie, aber lachen tut er nur selten. Meistens sind seine Gedanken wo anders, nicht wie bei den meisten schon am nächsten Tag, bei ihm sind sie meist in der Vergangenheit, er denkt nach über geschehenes, was er nicht einmal ändern kann. Manchmal schlägt er Brücken in die Zukunft, so auch heute,  er denkt über vieles nach. Mit seinen 16 Jahren gibt es noch so viel zu erleben, er würde am liebsten schnellst möglich die Schule verlassen und sich auf das weitere Leben freuen. Aber dann wäre er schon älter oder hätte nicht den erforderlichen Abschluss für seine Träume. Es würde hart werden, in den nächsten Jahren, aber das störte ihn nicht, noch nicht.
Er wird langsam immer müder auch wenn er eigentlich noch nicht schlafen darf, er muss noch dieses Buch zu Ende lesen, dieses eine Buch, was alles in seinem Leben so sehr verändert hatte, es war, als ob dieses eine Buch alles über sein Leben wisse, alles was ihm geschehen würde.
Er hoffte dass sein Leben anders wird, noch hoffte er, bald würde er es aufgeben.

20:03

Heute ging er, wie fast jeden Tag, in das Haus des Lernens. Dort fand er wie jeden Tag die gleichen Personen vor die, die Ihre Hausaufgaben schnell noch abschreiben mussten die, die gerade dabei waren über die neusten Sachen der Berühmten Bevölkerung sprachen und die, die entweder noch am Tisch saßen und wirres Zeug in die Luft sprachen oder sich bereits auf den Weg zu ihrem Lehrraum gemacht haben. Er entschloss sich direkt nach oben, in den zweiten Stock zu gehen und dort zu lernen, was heute anstand. Dies war heute wie so oft nicht sehr interessant, was man direkt am Lautstärkepegel der Klasse bemerkte. Es war nicht so, dass alle rumbrüllten, nein, sie redeten miteinander als sei dort keine Person, die das störte. Etwas respektlos, dachte er, aber was sollte er tun, er saß die Stunden ab und versuchte so gut wie möglich dem Lehrer zu folgen und möglichst viel des Gesprochenen aufzunehmen und zu behalten.
Als die Schule dann mehrere Stunden darauf zu Ende war, fuhr er mit einem langsamen, dahinschleichenden Bus nachhause, er langweilte sich während der gesamten Fahrt. Ob ihm noch etwas spannendes passieren würde?! Nein. Das war fast ausgeschlossen, fast.
An diesem Nachmittag hatte er nichts besonderes vor, er ging noch einmal auf den Tennisplatz und schlug ein paar Bälle, aber irgendwie war er nicht wirklich in Stimmung, warum auch immer, vielleicht lag es an dem schlechten Mathe-Test, vielleicht aber auch nicht.

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